Wanderung im Himmelmoor

Moin Ihr Lieben!

Das Himmelmoor bei Quickborn hier in der Nähe stand schon recht lange auf meiner „Can do“-Liste, auf der ich Ideen für Ausflüge gesammelt habe.
Ich habe davon mal irgendwo gelesen oder es empfohlen bekommen, dachte jedoch, es wäre ein „normales“ Moor, wie wir einige hier in der Gegend haben. An diesem Samstag wurde ich eines besseren belehrt und verstand, dass diese Gegend ein ehemaliges Torabbaugebiet ist, welches erst seit 2018 still gelegt ist.
Ich mache mich also eines Samstags auf den Weg dorthin, packte Wanderschuhe, Kamera und Rucksack ein und hatte vor, eine längere Wanderung dort zu machen. Aus der App Komoot wusste ich, dass man einmal um das Gebiet herumlaufen kann, circa 8km Strecke. Also parkte ich das Auto und stiefelte los, auf Verena-Art. Einfach mal los. Schon zu Beginn musste ich mich entscheiden, biege ich links oder rechts ab, wie herum gehe ich. Ich stand direkt vor einer Wiese mit Kühen, die mich von Weitem neugierig anschauten. Klar, welche Richtung ich gehe. :-) Also Kamera in die Hand und los. Ich verweilte direkt zu Beginn ein wenig bei den Rindern, schaute ihnen zu, lief weiter. Entdeckte einen Fischreiher zwischen den Tieren auf der nächsten Wiese. Und lief weiter.

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Es folgte ein Holzweg durch einen Teil des Moores, da war ich schon hin und weg. Was für eine schöne Gegend!
Am Ende des Weges kam ich an dem Torfabbaugebiet heraus, vor mir breitete sich eine riesige Brachfläche aus. Zugegeben, es war interessant aber etwas enttäuscht war ich schon. Das ist das also? Mhh. Ich verweilte dort kurz, schaute mir alles an, machte ein paar Fotos und musste dann erneut über die Richtung entscheiden. Ich entschied mich für den Weg drumherum und lief weiter. Und lief und lief und lief und lief.

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Durch Wald, an Wiesen entlang, über Feld- und Schotterwege. Sah Männer beim Baumfällen auf einer Wiese, entdeckte spannende Farne am Wegesrand und kam durch ein Waldstück, welches wundervolle Bäume enthielt. Die meiste Zeit lief ich ohne großen Plan, ich kannte ja ungefähr die Richtung. Ab und an schaute ich, Gott sei Dank, dann doch mal in meine komoot-App, damit ich ungefähr die Richtung behielt, als die Wege etwas schlenkrig wurden und es mehrere Abbiegungen gab. In der App sah ich schmale Fußwege und suchte diese auf, was zur Folge hatte, dass ich durch ziemlich unwegsames Gelände lief und zwischenzeitlich dachte, okay, hier bitte nicht verletzen, hier findet Dich in drei Tagen niemand. Wie schön, als ich nach einer letzten Kurve einen breiten Weg und eine Bank sah – zurück in der Zivilisation. Und weiter. Vorbei an einem Sonnenblumenfeld und langsam wieder Richtung Torfabbaugebiet. Ich folgte etwas den Schienen der Torfbahn und bog einmal wieder etwas ab, weg vom Hauptweg. Die beste Entscheidung. Überhaupt traf ich an diesem Tag viele gute Entscheidungen über meine Richtung. Jede Entscheidung für einen Weg brachte wunderschöne Naturmotive.

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Himmelmoor Himmelmoor HimmelmoorIch folgte also diesem schmalen Weg und dort begann das Erlebnis Torfabbaugebiet. Einen kleinen Hügel erklommen und diese Aussicht! Wasser, blauer Himmel und Wolken die sich darin spiegelten, Weite. Gräser, Bäume, alles. Einfach wow! Ich verweilte einen Augenblick auf der Bank auf dem Hügel, genoss die Aussicht, zu dem Zeitpunkt hatte ich knapp 7km hinter mir.

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Dann lief ich weiter, immer den Schienen der Torfbahn entlang. Diese Gegend war wie von einem anderen Planeten. Der Boden, braun, erdig, torfig? Ich kann es gar nicht beschreiben. Perfekte Gräser wuchsen überall am Rande, auf der einen Seite war neuer, kleiner Wald, die Bäume alle so groß wie ich, auf der anderen Seite war das Wasser im Torfabbaugebiet. So faszinierend. Ich lief weiter, machte immer wieder Fotostops und kam dann am nächsten Aussichtspunkt an, parallel zu der Stelle, an der ich ganz am Anfang der Tour rauskam, als mich die Begeisterung noch nicht soo hatte. Aber hier, nochmal. Was für eine spannende, faszinierende Gegend! Zur einen Seite das große Abbaugebiet, zur anderen Seite kleine Seen. Und überall kleine Bäume.

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Auf der gesamten Fläche konnte man beobachten, wie die Natur sich dieses Stück Land nach und nach zurückerobert. Überall Birken, die Pionierbäume, die karge Landschaften als erstes bewachsen und auch mit moorigem Boden super zurechtkommen. Überall. So schön!
Hier verweilte ich wieder etwas, da waren es knapp 9,5km auf dem Tacho. Dann lief ich weiter, langsam in Richtung Parkplatz zurück. Vorher kam ich aber noch an einem weiteren, größeren See heraus – zurvor entschied ich mich an einer Weggabelung nochmal für den richtigen Weg. Es war gegen 17 Uhr, man merkte schon, dass die Menschen weniger wurden an dieser Stelle, dass die Natur schon langsam zur Ruhe kam. Die Sonne ging schon etwas tiefer, und ich genoss diesen Abschluss meiner Tour. Insgesamt traf ich, abseits dieser letzten Ecke, sehr sehr wenig Menschen auf meiner Runde. Ich mag das ja. :-)

Es war ein schönes Gefühl, nach 11,1km am Startpunkt wieder anzukommen. Die Kühe auf der Wiese waren weg, das Licht ganz anders als fünf Stunden zuvor. Diese Wanderung hat ein besonderes Gefühl hinterlassen. Nach längerer Zeit mal wieder einfach drauf los zu laufen, nicht zu wissen was einen naturtechnisch erwartet, nur eine grobe Richtung zu kennen.Viele richtige Entscheidungen für Wege zu treffen, spontan aus dem Bauch heraus, um dort wunderschöne Motive zu entdecken. Das Torfabbaugebiet hat irgendwie was, was sich schwer beschreiben lässt. Vor vier Jahren wurde hier noch Torf abgebaut und nun ist es ein Stück Landschaft, das von der Natur nach und nach zurückerobert wird. Wie schön!
Und nun möchte ich Euch noch ein paar weitere Impressionen von dieser Tour zeigen! :-)

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Habt es gut Ihr Lieben!
Bis ganz bald,
Eure Verena :-)

 

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